Im Bereich des St.Quirin-Platzes quert die U-Bahnlinie U1 mit ihrer Trasse eine innerstädtische Grünanlage. So drängte es sich förmlich auf, an dieser Stelle einen U-Bahnhof zu entwerfen, der - nahe an der Oberfläche gelegen - das grüne Umfeld einbezieht und in bisher nicht verwirklichtem Maße natürliches Tageslicht zur Geltung kommen lässt. Dementsprechend wird die Erscheinung der Bahnsteighalle durch eine weite, geschwungene Öffnung in der Decke geprägt, die sich in der südwestlichen Seitenwand fortsetzt und durch eine muschelförmige Glaskuppel überdacht ist. Die Glaskuppel setzt ein weithin sichtbares Zeichen und markiert das Ende der Grünanlage. Die Lichtkuppel bestimmt den räumlichen Charakter des Bahnhofs und dessen emotionalen Eindruck, geprägt vom Tages- und Nachtrhythmus und abhängig von der jeweiligen Witterung. Durch das Herunterführen der Öffnung auf der Parkseite wirkt die Natur der Grünanlage bis in den Bahnhof hinein. Der Kontrast zwischen „naturbelassenem“ Rohbau und veredeltem Ausbau verstärkt die extravagante Raumwirkung des U-Bahnhofs. Die zwischen den Bohrpfahlwänden schwebende Abhangdecke aus leicht spiegelndem, seidenmattem Aluminium verstärkt den Raumeindruck der großzügigen Bahnsteighalle. Der Farbauftrag mit changierenden Blautönen auf den glatten Betonoberflächen der Öffnungseinrahmung inszeniert einen Dialog von Innenraum und Aussenraum.
Rohbauplanung U-Bahn-Referat LH München
Tragwerksplanung Glasdach Ingenieurbüro U. Elsner, Planegg b. München
Tragwerksplanung Ausbau Dr.Ing. Rüdiger Müller, München